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Das Strandkind: Die Zukunft des Mehrgenerationenhotels
07. Juni 2024

Das Strandkind: Die Zukunft des Mehrgenerationenhotels

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Ein Interview mit Jonas Dabelstein: Wie er das Familienhotel in die nächste Generation führen will.
Familienhotel Strandkind an der Ostsee Aussenansicht im Sommer
Foto: jones-art.eu / Hotel Strandkind

Das Strandkind an der Ostsee – Urlaub mit Gastfreundschaft in der Lübecker Bucht

Das Familotel Strandkind liegt im wunderschönen Pelzerhaken, direkt an der Ostsee. Bekannt für die lange Strandpromenade und den feinen Sandstrand, bietet Pelzerhaken eine perfekte Kulisse für einen entspannten Familienurlaub. Die sanften Wellen der Ostsee laden zum Baden, Surfen und Segeln ein, während die umliegenden Dünen und Wälder zu ausgedehnten Spaziergängen und Fahrradtouren einladen.

Das milde Klima sorgt das ganze Jahr über für angenehme Temperaturen und eine erfrischende Brise. In den Sommermonaten verwandelt sich der Strand in einen lebhaften Treffpunkt für Sonnenanbeter und Wassersportler, während die kühleren Jahreszeiten Ruhe und Erholung in einer malerischen Umgebung bieten.

Pelzerhaken ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die umliegende Region. Nur eine kurze Fahrt entfernt liegt die charmante Hansestadt Lübeck mit ihrer reichen Geschichte und die lebendige Hafenstadt Travemünde. Familien können auch das nahegelegene Sealife Center besuchen oder eine Bootstour entlang der Küste unternehmen, um die vielfältige Meeresfauna zu entdecken.

Das Familotel Strandkind selbst bietet zahlreiche Annehmlichkeiten und Aktivitäten für Groß und Klein. Kinder können sich im hoteleigenen Spielbereich austoben oder an den betreuten Freizeitprogrammen teilnehmen, während Eltern im Wellnessbereich entspannen oder ein gutes Buch in der Strandlounge genießen.

Kurzum, das Familotel Strandkind in Pelzerhaken ist der ideale Ort für einen unvergesslichen Familienurlaub an der Ostsee, bei dem Erholung und Abenteuer Hand in Hand gehen. Doch wie sieht die Zukunft des Strandkinds aus? Als Mehrgenerationenhotel liegt es derzeit in den Händen der vierten Generation. Geführt wird es von Andrea und Olaf Iskra, dessen Zwillingssöhne Jonas und Hendrik nun bereits 22 Jahre alt sind. Da schwebt die Frage im Raum: Wird das Strandkind ein Generationenhotel bleiben?

Jonas Dabelstein verrät uns seine Zukunftspläne und exklusive Geheimtipps

Erfahrt im Interview mit Jonas Dabelstein, dem Sohn der Inhaberin, seine Perspektive. Welche Herausforderungen müssen bei einer Hotelübernahme bewältigt werden und was motiviert Jonas diese Verantwortung zukünftig zu übernehmen? Insbesondere verrät uns Jonas einzigartige Highlights seiner Heimat, die keiner verpassen sollte!

Jonas Dabelstein, der das Familotel Strandkind in der nächsten Generation übernehmen wird.
Foto: Jonas Dabelstein
„Lieber Jonas, stell dich doch bitte einmal kurz vor: Wer bist du und welche Rolle spielst du im Familotel Strandkind?“

Jonas Dabelstein:

Ich bin der Jonas Dabelstein, ein Erbe des Strandkinds. Meine Mutter Andrea ist die Inhaberin und führt das Strandkind zusammen mit meinem Stiefvater dem Olaf Iskra. Meine Mutter heißt ebenfalls Iskra mit Nachnamen. Ich habe einen Zwillingsbruder, wir sind 22 Jahre alt und ich studiere Internationales Management in Flensburg. Und vor allem die letzten Monate habe ich für mich festgestellt: Ich habe Lust das Hotel in Zukunft zu übernehmen."

 

„Das klingt doch schon mal sehr gut! Du hast es schon erwähnt: Du hast Lust das Strandkind zu übernehmen und hast mir mal erzählt, das Strandkind ist nun in vierter Generation, richtig?“

Jonas Dabelstein:

Ja richtig.“

"Das Strandkind besteht seit 1917. Da schwebt bestimmt die Frage im Raum, ob du den Betrieb irgendwann übernehmen wirst. Deine Entscheidung hast du ja erst frisch getroffen, oder?"

Jonas Dabelstein:

Ja die habe ich vor kurzem erst getroffen. Im März war ja die Familotel Juniorenreise und kurz davor erst war ich wieder in Pelzerhaken, wo das Hotel steht, und habe mit meiner Mutter über alles gequatscht: Die Zukunft des Hotels und über die Übernahme. Irgendwie ist dann nach zahlreichen Stunden Gespräch der Groschen gefallen: Ja, da hätte ich Bock drauf!.“

„Fiel dir die Entscheidung denn letztendlich leicht? Oder gab es auch mal eine Zeit, wo du dir gedacht hast: Da habe ich gar keine Lust drauf? Gab es Gründe, weshalb du die Übernahme vielleicht auch mal überdacht hast?“

Jonas Dabelstein:

Also es fiel mir überhaupt nicht leicht. Ich bin ein Mensch, der sich erst ganz sicher sein muss, bevor ich etwas entscheide. Und ich muss mir auch sicher sein, dass ich es kann. Daher bin ich eher vorsichtig und es gab wirklich bis März ein Auf und Ab: Ja mach ich – nee mach ich nicht. Ich habe nie etwas Konkretes gefühlt oder gedacht.

Da gab es natürlich ein paar Hauptgründe: Wie wird das mit meinem Bruder sein? Wie man so ist, als Brüderpaar, man hat sich früher mal in die Haare gekriegt, aber man wird ja reifer und erwachsener, kommt besser miteinander aus. Da sind wir auch guter Dinge, aber unabhängig davon: Ich studiere ja Internationales Management. Das war in meinen Augen zu dem, was meine Mutter gemacht hat, die ein großes Vorbild für mich ist, jetzt auch nicht das wo andere sagen würden: Oh guck mal, der geht bestimmt in die Hotellerie! Ja ein Hotel ist ein Unternehmen und es geht darum Eines zu führen, aber es ist in gewissen Teilen nur die Theorie von der Betriebsführung und des Managements. Da habe ich mir dann auch lange gedacht, dass das nicht das Richtige ist, dass ich das nicht kann. Aber nachdem meine Mutter 100-mal gesagt hat: Es ist toll, was du machst und du machst das super. Dann irgendwann wurde ich mir sicherer und sicherer und dann hat es auch funktioniert und habe mir selbst gedacht: Ja, das werde ich schon schaffen.“

„Heißt, du hast in dem Sinne Zweifel gehabt, dass du es von deinem Wissen her nicht schaffst? Weil du es nicht offiziell gelernt hast?“

Jonas Dabelstein:

Ich hatte Sorge, dass ich dahin gehe und dann habe ich es nicht drauf. Oder die Leute gucken mich an und fragen sich: Was machst du hier eigentlich?“

„Deine Mutter hat dich unter anderem motiviert beziehungsweise hat gesagt:

Jonas Dabelstein:

Das kann ich gut beantworten: Ich arbeite ja schon immer nebenbei im Strandkind mit einem Minijob. Ich habe jetzt gesagt, dass meine Mutter mich motiviert hat, aber sie war nun nicht der finale Grund warum ich das jetzt mache. Ich habe realisiert, dass es sich im Grunde genommen immer noch um ein Unternehmen handelt, und das ist genau das was ich studiere. Und insgesamt ist da ein sehr großer Familienaspekt: Meine Mutter hat mich motiviert und ich bin mit meinem Bruder auf einen Nenner gekommen: Wir wollen das Ding zusammen rocken. Er hat jetzt die Ausbildung zum Hotelfachmann absolviert und jetzt freu ich mich da einfach drauf. Ja ich habe lange lange drüber nachgedacht und dann hat es mir die Augen immer wieder ein Stückchen weiter geöffnet, dass es gut ist was ich mache und dass es passt. Das war nicht von heute auf morgen. Das war ein jahrelanger Prozess, dass ich jetzt wirklich Lust drauf habe.“

„Würdest du auch sagen, dass du selber auch ein Familienmensch bist, was dich unter anderem motiviert hat das Familienhotel zu übernehmen? Als ein Teil einer Familie, andere Familien glücklich zu machen?“

Jonas Dabelstein:

Ich bin natürlich voller Liebe aufgewachsen, aber dadurch dass meine Mutter alleinerziehend war, habe ich häufig Zeit mit meinem Bruder verbracht. Das ist natürlich jetzt nichts Schlechtes, aber ja ich habe nicht so den Drang einmal im Monat mit der Familie Kontakt zu halten. Wir sehen uns meist an Feiertagen, was für meine ganze Familie voll ok ist. Andererseits bin ich trotzdem ein traditioneller Mensch: Ich wünsche mir, da wo ich aufgewachsen bin, irgendwann mit einer Familie zu wohnen und finde Familie toll und ich finde Kinder toll. Deshalb macht es mir auch einfach so viel Spaß in der Branche zu arbeiten. Ich hab in jeder Abteilung schonmal gearbeitet, unter anderem schon in der Kinderbetreuung. Klar manchmal sind sie laut, aber meistens sind sie auch einfach nur süß und es macht Spaß mit den Kindern zu arbeiten. Ich find es toll, Jemandem etwas zu erklären und die Fragen zu beantworten.

Familie ist etwas ganz Besonderes für mich!“

„Wenn wir jetzt mal bei dem Thema Übernahme bleiben: Irgendwann wirst du das Strandkind übernehmen, entweder mit deinem Bruder oder alleine, das ist ja noch offen, oder?“

Jonas Dabelstein:

Ja, wobei gerade im letzten Monat haben wir uns besonders viel gesehen. Wie gesagt, ich sehe meinen Bruder recht selten, weshalb ich das erwähnen muss, dass wir uns öfter gesprochen haben. Es macht einfach Spaß, wenn wir über die Zukunft reden und er hat auch erwähnt, dass er Lust hat es mit mir zu führen. Wir können es uns beide supergut vorstellen das zusammen zu machen.“

„Es kommen bestimmt viele Herausforderungen auf dich zu, wenn es zu der Übernahme kommt. Was meinst du könnten da die größten Herausforderungen für dich sein? Hast du Punkte, wo du sagst: Darauf sollte ich vorbereitet sein?“

Jonas Dabelstein:

Die größte Herausforderung wird es sein, nicht nur in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten, sondern das Strandkind mindestens genauso gut weiterzuführen. Es ist kein Familienbetrieb ohne Grund: Meine Mutter ist quasi mit jedem Gast in einer kleinen Familie. Sie kennt die Stammgäste. Es ist eine tolle Beziehung zu den Gästen, aber auch zu den Lieferanten. Meine größte Herausforderung ist, dass ich das auch so schaffe. Gerade weil sie mein Vorbild ist. Aber unabhängig davon, möchte ich nicht in ein Unternehmen kommen, welches aktuell super läuft, und es dann zu 180 Grad umzustrukturieren. Und deshalb ist die größte Herausforderung, vielleicht auch mit meinem Bruder irgendwann, das mindestens genauso hinzukriegen.“

„Das ist wahrscheinlich wirklich eine große Herausforderung!

Jonas Dabelstein:

Ich sehe eindeutig ein paar Vorteile: Gerade die Juniorenreisen, bei denen ich schon zweimal teilgenommen habe. Dort habe ich schon viele Möglichkeiten gehabt mich mit anderen Junioren auszutauschen. Ich habe viel gequatscht über unseren Betrieb und über deren Betriebe. Natürlich nur mit meinem relativ begrenztem Wissen würde ich sagen, es war wirklich sehr informativ und aufschlussreich. Der Hauptgrund war, dort Connections zu schließen und das habe ich auch geschafft. Ich bin mir sicher, wenn ich das nächste Mal dort hinkomme, dann begrüßen wir uns herzlich. Ja und dieser Austausch ist mega. Das hat man natürlich nicht wenn man kein Teil von der Familotel Kooperation ist. Beziehungsweise das Ganze ist erschwerter. Es gibt natürlich noch andere Faktoren, zum Beispiel dass das Strandkind das einzige Familotel an der Ostsee ist, was natürlich in dem Sinne auch für uns vorteilhaft ist. Kombiniert mit dem Austausch, entstehen Ideen wie man Sachen verbessern kann. Und wenn man Fragen hat, steht man nicht allein da. Ich finde das sind die größten Vorteile meiner Meinung nach.“

 

„Familotel hat ja über 60 Mitgliedsbetriebe, natürlich nicht nur in Norddeutschland. Ihr habt da das Glück, dass ihr das einzige Familotel direkt an der Ostsee seid, wie du schon sagtest.

Jonas Dabelstein:

Eigentlich werden alle unsere Angebote genutzt: Hotelintern gibt es Kanufahren, man kann bei uns Klettern und wir bieten Bogenschießen an. Es gibt natürlich die Kinderbetreuung, wir machen zusammen Stockbrot und Grillabende. Wir hatten im Sommer auch schon mal Floßbauen. Jetzt über Ostern zum Beispiel gab es Rallyes am Strand mit den Kindern. Natürlich gibt es noch Tischtennis oder auch den Kinderspielraum: Malen, Zeichnen, Spielen, alles ist hier möglich. Bezüglich der Region kann ich sehr empfehlen dort aufzuwachsen: Ein wunderschöner Ort. Nicht nur die Lübecker Bucht, sondern auch Pelzerhaken speziell. Weil wir eine wirklich tolle Promenade haben, tolle Eisdielen, Spielplätze, Minigolfplätze, natürlich noch ein langer schöner Strand mit relativ wenig Algen. Man kann also gut Baden gehen. Darüber hinaus gibt es noch den Hansa-Park in der Nähe. Wir haben Wasserskianlagen, wo wir in den letzten Jahren bereits Ausflüge vom Strandkind aus gemacht haben. Es wurde auch mal Reiten angeboten. Das kann man aber auch privat machen, wenn es aktuell nicht vom Betrieb angeboten wird. Man kriegt also die Zeit gut rum und ich glaube es ist einfach eine schöne Erfahrung. Wir haben eine Sauna, heißt du kannst einen ruhigen Urlaub machen, dich an den Strand legen und dir die Sterne angucken. Du kannst aber auch Action haben.“

 

„Ja, die Ostsee ist total beliebt. Die Präferenzen sind natürlich unterschiedlich, die einen mögen lieber die Nordsee, die anderen lieber die Ostsee: Wobei beides sehr unterschiedlich ist.“

Jonas Dabelstein:

An der Nordsee gibt es Ebbe und Flut, da will doch keiner hin!“

„Das hat definitiv seine Nachteile! Nun zum Schluss bitte ich dich einmal den Lesern deinen persönlichen Geheimtipp preiszugeben. Was ist deine persönliche Lieblingsbeschäftigung und was findet man vielleicht normalerweise nur als Einheimischer?“

Jonas Dabelstein:

Mein persönlicher Geheimtipp hmm. Also ein Tipp aus persönlichen Interessen, das liegt in Pelzerhaken an der Promenade beim DLRG-Zentrum. Da gibt es ein großes Schachbrett mit einer Box, in der man große Figuren findet. Die kann man für eine Partie Schach nutzen.

Und allgemein, wenn wir mal an der Promenade bleiben, gibt es neben der Eisdiele, wenn man die Promenade weitergeht auch hinten beim DLRG-Zentrum vorbei, kleinere Läden, wo man sich Frozen Joghurt und Quarkspeisen zusammenstellen lassen kann. Das findet man nicht direkt, weil es ein wenig zwischen Fahrradläden und -verleih versteckt ist. Es liegt neben einem großen Spielplatz. Und das ist im Sommer ganz nett, wenn die Eisdiele voll ist und man Appetit auf etwas Anderes hat.

Ich habe noch einen weiteren Geheimtipp: Und zwar in Rettin, das ist ungefähr ein Kilometer von Pelzerhaken entfernt. Da gibt es einen GoCard- bzw. Kettcar-Verleih. Da kann man die Promenade entlang fahren, was ich früher auch als kleines Kind oft gemacht habe.“

Interview geführt am 23. April 2024 von Katharina Kammel (Familotel AG)